Am nördlichen Ufer des Bodensees liegt die rund 30.500 Einwohner zählende Stadt Radolfzell. Von hier aus sind es noch rund 20 Kilometer bis nach Konstanz und nach Konstanz und Singen/Hohentwiel ist sie auch die drittgrößte Stadt am Bodensee. Übrigens ist Radolfzell die einzige Stadt, die den Namenszusatz „am Bodensee“ trägt.
Heute ist Radolfzell ein Kurort, aber auch ein wichtiger Standort für das Maschinenbaugewerbe, für die Automobilzulieferung und für die Textil- und Nahrungsmittelindustrie.
826 wurde der Ort durch Bischof Radolt von Verona gegründet, nach ihm hat sie auch den Namen erhalten. Bis in die Neuzeit gab es etliche Fehden unter den Grafen, Bischöfen und anderen Obrigkeiten, nach 1609 wurde Radolfzell der Sitz des Ritterkantons Hegau. In allen mittlerweile eingemeindeten Ortsteilen zeugt eine Vielzahl von markanten Details von einer ebenso langen wie wechselvollen Geschichte. Zeugen aus der Vergangenheit sind sowohl Sakralbauten wie Profanbauten.
Das Münster hat als spätgotischer Bau eine ältere spätromanische Basilika abgelöst. Die Kirche St. Meinrad steht in der Kernstadt, in den Stadtteilen gibt es ebenfalls teilweise aus dem 16. Jahrhundert stammende Gebäude mit verschiedenen markanten Details. Das Stadtmuseum Radolfzell befindet sich in der Alten Stadtapotheke und wurde – nach umfassender Sanierung – im Jahre 2006 neu eröffnet. Die aus der Biedermeierzeit erhaltene Offizin, also der Arbeitsraum der damaligen Apotheke, ist noch erhalten und gilt als besonders kostbar.
Wer nach Radolfzell reist, findet nicht nur historische Gebäude und Einrichtungen, sondern auch ein schönes Stadtbild. Der Stadtgarten von 1924, der Pulverturm, der Höllturm oder der alte Wasserturm des Milchwerks sind ebenso eine Besichtigung wert, wie das Scheffelschlösschen. Die regelmäßigen Veranstaltungen in Radolfzell haben teilweise eine lange Tradition und tragen ihrerseits dazu bei, dass Radolfzell gerne im Mittelpunkt von Touristen und Urlaubern steht.